Südtiroler Siedlung Kramsach, Mariatal

Neuerrichtung einer Wohnbebauung in mehreren Baustufen, Kramsach

 

Lageplan

 

Winkel- und längsförmige Baukörper mit punktuellen Erhöhungen interpretieren und strukturieren die bestehende Südtiroler Siedlung neu und ermöglichen die Umsetzung des Neubaus in mehreren Baustufen.

 
 
 

Daten

Auftraggeber
Neue Heimat Tirol

Status
Wettbewerb, 2025

NGF
120 Wohneinheiten mit 7.900m² WNF

Auszeichnungen
Wettbewerb, 2. Rang

 
 

Grundriss Erdgeschoss

 

Shilouette / Gebäudehöhe

Entlang der Straße Mariatal, begleitend mit einer großzügigen Baumallee, entwickelt sich die logische Abfolge der drei- bzw. viergeschossigen Wohnbebauung. Die punktuelle, fünfgeschossige Baukörpererhöhung im nördlichen Zentrum erlaubt unter Ausnützung der geforderten Dichte die Reduktion der straßenseitigen Bebauung auf E+2, um einen attraktiven, sonnenbelichteten Wohnhof entstehen zu lassen. An den Quartiersrändern wird die Bauhöhe zur Nachbarbebauung ebenfalls reduziert.

 
 
 

“Die Anordnung der Baukörper zueinander lässt – dem Prinzip der historischen Südtiroler Siedlung entsprechend - individuelle Hofsituationen mit großzügigen Grünzonen entstehen. Dabei werden qualitätsvolle Ausblicke und Durchblicke geschaffen. Die Erdgeschosszone der Baukörper wird teilweise aufgelöst und ermöglicht den Bewohnern die bestmögliche Durchwegung der Anlage. Das Quartier wird dabei komplett autofrei gehalten”

 
 
 

Baustufen

Für eine zeitnahe Neuerrichtung des Quartiers in lediglich drei Bauetappen und um eine Beeinträchtigung durch spätere Baumaßnahmen für die Bewohner möglichst gering zu halten ist der Grundgedanke, bereits in der ersten Baustufe das Potential der bestehenden Baulücken bestmöglich zu nutzten. Dabei erlaubt die Projektierung der hohen Wohnungsanzahl bereits in Baustufe 1 höchstmögliche Flexibilität für die Umsiedlung der Bewohner im Zuge der weiteren Bauetappen.

Die logische Positionierung der Tiefgaragenzufahrt für alle Baustufen ermöglicht die Errichtung der Zufahrt bereits in der ersten Baustufe und wird für die zukünftigen Baustufen lediglich um die Zweispurigkeit erweitert. So können auch bereits in der ersten Baustufe sämtliche erforderlichen Stellplätze unterirdisch umgesetzt werden.  

Freiraum

Die Gestaltung der Außenanlagen der neuen Wohnbebauung nimmt Bezug zur naturräumlichen Umgebung. Die naturnahe Bepflanzung mit mäandrierenden, freiwachsenden Hecken aus heimischen Wildobststräuchern erzeugt einen attraktiven Grünpuffer zwischen den privaten und gemeinschaftlichen Bereichen und strukturiert die Freiräume in vielfältige Teilräume.

Die Eingänge zu den einzelnen Baukörpern sind über kurze Wege schnell und übersichtlich erreichbar. Die Aufweitungen vor den Eingängen inszenieren die Zugänge und generieren Treffpunkte mit Fahrradstellplätzen, Sitzbänken und wegebegleitendem Spiel. Die Spielbereiche verteilen sich über die gesamte Wohnanlage vor allem in den Randbereichen. Die Flächen werden als bespielbare Landschaften mit Geländemodellierungen und Naturspiel ausgestaltet. Die locker verteilten Pavillons der Fahrradräume werden in die Spielplatzgestaltung in Form von Kletter- und Spielwänden integriert.

Zahlreiche Gemeinschaftsgärten mit Hochbeeten stehen den BewohnerInnen in der Wohnanlage, aber auch auf den Dachterrassen exklusiv zur Verfügung und fördern das soziale Miteinander. Die großzügige Bepflanzung mit schattenspendenden Bäumen erfolgt auf anstehendem Erdreich bzw. auf Wiesenhügel oberhalb der Tiefgarage. Die Auswahl an vielfältigen Klimabäumen verbessert das Mikroklima in der Wohnanlage und setzt durch unterschiedliche Frühlings- und Herbstaspekte attraktive Akzente.

 
 
 
 

Gebäudetypologie

Die Gebäude sind so konzipiert, dass der geforderte Wohnungsschlüssel in jeder Baustufe gewährleistet wird. Dadurch wird einer zukünftigen Bauetappenumsetzung Rechnung getragen. Die Treppenhauskerne ermöglichen eine flexible Baukörperkonfiguration mit denselben Wohnungsgrundrissen.

Großes Augenmerk wird dabei auf eine qualitätvolle Ausbildung der Balkone gelegt. Vor- und rückspringende Balkonelemente mit deren massiven Balkontrennwänden gewähren die nötige Privatsphäre, sind gestalterisches Element und ermöglichen geleichzeitig die bestmögliche Belichtungs- bzw. Beschattungssituation für die Wohnungen. 

 
 
 

Identität

Unterschiedliche Farbkompositionen und Putzstrukturen, angelehnt an die naturräumliche Umgebung, geben den einzelnen Gebäuden ihren individuellen Charakter und unterstreichen die städtebauliche Idee und deren Maßstäblichkeit. Schiebeläden aus Holz sowie die hell gehaltenen Balkonelemente und Putzfaschen der Fenster strukturieren die Fassade zusätzlich.

 
 

 

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